Das Wort Demenz beschreibt ein Syndrom, also ein Bündel an Symptomen, denen unterschiedliche Erkrankungen zugrunde liegen können. Am häufigsten ist die Alzheimer-Krankheit, daneben gibt es weitere Demenz-Formen wie z.B. vaskuläre oder frontotemporale Demenzen, Parkinson-Demenz und viele andere.
Bei einer Demenz-Erkrankung verändert sich die Struktur des Gehirns: Bei der Alzheimer-Krankheit kommt es beispielsweise zu Eiweißablagerungen, sogenannten Plaques, die die Funktion der Nervenzellen im Gehirn stören. Bei anderen Formen gehen z.B. die Verbindungen zwischen Nervenzellen verloren.
Demenzielle Erkrankungen äußern sich je nach Form unterschiedlich, verbreitet sind auch Mischformen, zum Beispiel von vaskulärer und Alzheimer-Demenz.
Wie verläuft eine Demenz-Erkrankung?
Häufig vergeht vom ersten Verdacht bis zur Diagnose einer Demenz-Erkrankung einige Zeit, zum Beispiel, weil erste Symptome zunächst nicht so ernst genommen werden, oder weil das medizinische Bild zunächst nicht eindeutig ist, sodass die Diagnosestellung mitunter viel Zeit in Anspruch nimmt.
Ab Diagnosestellung geht man von einer durchschnittlichen Krankheitsdauer von 6 bis 10 Jahren aus, wobei – beispielsweise bei der Alzheimer-Krankheit – auch Fälle von mehr als 20 Jahren bekannt sind und es auch wesentlich kürzere Verläufe gibt.
Demenz-Erkrankungen sind fortschreitend. Sie werden grob in die Stadien leichte, mittlere und schwere Demenz unterteilt, wobei vor allem das letzte Stadium in hohem Maße mit Pflegebedürftigkeit bis hin zu Immobilität und Sprachverlust einhergeht.
Wie zeigt sich eine Demenz-Erkrankung?
Gedächtnis und Merkfähigkeit
Eines der bekanntesten Symptome einer Demenz ist eine Störung des Gedächtnisses: Kurz zurückliegende Ereignisse werden vergessen oder Termine werden nicht eingehalten. Auch kann es für Menschen mit Demenz schon zu Beginn der Erkrankung schwierig sein, sich neue Dinge zu merken. Viele Menschen behelfen sich dann mit Kalendern, Notizzetteln und anderen Erinnerungsstützen. Länger erinnern können sich Menschen mit Demenz häufig an lange Zurückliegendes; das Langzeitgedächtnis ist erst später im Krankheitsverlauf von Einschränkungen betroffen.
Orientierung
Schwierigkeiten in der Orientierung können den Alltag von Menschen mit Demenz erschweren: Eigentlich bekannte Wege werden nicht mehr gefunden, auch die Orientierung im eigenen Zuhause kann beeinträchtigt werden. Zusätzlich kommt es häufig zu Problemen in der zeitlichen Orientierung, sodass betroffene Menschen z.B. die Gegenwart mit der eigenen Jugendzeit verwechseln.
Wortfindung
Im Verlauf der Demenz kommt es bei Betroffenen häufig zu Problemen im sprachlichen Ausdruck. Abhängig von der Form der Demenz können diese Einschränkungen auch schon ganz am Anfang der Erkrankung auftreten. Es werden zum Beispiel einzelne Worte nicht mehr erinnert, oder die Betroffenen verlieren die motorische Fähigkeit, die Worte zu bilden. Meist wird aber viel mehr verstanden, als die Personen selbst äußern können! Es ist daher sehr wichtig, Personen, die z.B. von Wortfindungsstörungen betroffen sind, weiterhin aktiv in Gespräche einzubeziehen, nicht ÜBER sie zu sprechen, sondern MIT ihnen.
Veränderungen der Stimmung und Persönlichkeit
Je nach Erkrankungsform kann eine Demenz mit der Veränderung der Persönlichkeit einhergehen, sodass Angehörige die Betroffenen teils kaum wiedererkennen. Das Auftreten von Aggressionen kann den gemeinsamen Alltag beispielsweise sehr belasten. Auch die Stimmung betroffener Personen kann von emotionaler Instabilität gezeichnet sein.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.: Demenz-Wissen (deutsche-alzheimer.de)
Wegweiser Demenz – Anzeichen (wegweiser-demenz.de)
Wie verbreitet sind Demenzen?
Aktuell leben ca. 1,8 Mio Menschen mit Demenz in Deutschland, bis 2030 wird sich diese Zahl Prognosen zufolge auf ca. 2,8 Mio erhöhen. Das Risiko, an einer Form von Demenz zu erkranken steigt mit dem Lebensalter – von unter 2% bei den 65- bis 69-jährigen bis auf über 40% bei Menschen, die 90 Jahre und älter sind. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer, unter anderem weil sie eine höhere Lebenserwartung haben.
Quelle:
Infoblatt 1: Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen (deutsche-alzheimer.de)
(Wie) kann man Demenzen behandeln?
Demenz-Erkrankungen sind nicht heilbar. Es gibt allerdings Medikamente, die – wenn die Behandlung früh genug beginnt – das Fortschreiten der Krankheitssymptome verzögern können, sogenannte Antidementiva.
Auch gibt es einige Medikamentengruppen, die begleitende Symptome wie eine gedrückte Stimmung oder Aggressivität und Unruhe lindern können, Antidepressiva oder Neuroleptika. Wird die Demenz-Erkrankung durch eine Depression begleitet, kann daneben auch eine Gesprächstherapie sinnvoll sein.
Neben der medikamentösen Behandlung gibt es verschiedene therapeutische Möglichkeiten, die z. B. der Aufrechterhaltung von kognitiven und motorischen Alltagsfähigkeiten und der Verbesserung des Wohlbefindens dienen, wie Ergo- und Physiotherapie und weitere sogenannte psychosoziale Interventionen.
Auch wenn Alzheimer und andere Demenzerkrankungen noch immer nicht heilbar sind, so hat die Forschung der letzten 30 Jahre doch viele Erkenntnisse über die Ursachen für die Alzheimer-Erkrankung gewonnen. Wenn Sie mehr erfahren möchten, dann schauen Sie sich die Video-Beträge von Prof. Haas an.
Wie entsteht Alzheimer im Gehirn:
Impfen gegen Alzheimer:
Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen brauchen unsere Unterstützung, um möglichst lange selbstbestimmt leben zu können. Wenn Sie Menschen mit Demenz Ihre Zeit schenken und Angehörige entlasten möchten, freuen wir uns, wenn Sie sich bei uns melden.
Im Bürgerinstitut werden engagierte Personen gesucht, die ehrenamtlich Menschen mit Demenz besuchen und damit Angehörige entlasten möchten. Wir qualifizieren und begleiten Sie in Ihrem Ehrenamt. Kontaktieren Sie uns gern und wir vereinbaren einen individuellen Beratungstermin!
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